Schüßler Salze
Vor über 120 Jahren hat Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler eine Therapieform auf der Grundlage der biochemischen Stoffwechselprozesse des Organismus entwickelt. Er entdeckte, dass der gestörte Mineralstoffhaushalt der Körperzellen zu Krankheiten führen kann. Durch die Zufuhr von Mineralsalzen, die natürlich im Körper vorhanden sind, wird dieser wieder ins Gleichgewicht gebracht.
„Das Fehlen von Mineralien hat funktionelle Störungen zur Folge, die durch gezielten Ausgleich der fehlenden Mineralien zur Heilung führen.“ (Aussage von Dr. W. Schüßler)
Das Fehlen eines Salzes verursacht nicht nur körperliche Symptome, sondern auch geistige und seelische.
Zwölf körpereigene Salze kommen im menschlichen Körper vor und werden täglich mit der Nahrung aufgenommen. Diese „Lebenssalze“ sind als Träger, Brückenbauer und Kraftspender für den Organismus notwendig. Die Mineralsalze steuern unsere Stoffwechselvorgänge, unser Gemüt und unsere Hormone. Sie verbinden unsere Organe und Zellen untereinander.
Dr. Schüßler erkannte, dass diese Salze harmonisierend auf Körper und Seele wirken, sowie fundamentale Baustoffe und energievermittelnde Lebensträger innerhalb jedes menschlichen Körpers sind. Sie sind in allen unseren Zellen, dem Blut, den Lymphen, den Nerven, in den Muskeln, Knochen, Zähnen, Sehnen, Bindegeweben zu finden.
Für Kinder und Heranwachsende sind die Mineralsalze als Nähr- und Wachstumsmittel besonders wichtig. Sie helfen bei den Problemen des Erwachsenwerdens, bei Kraftlosigkeit, bei Heimweh, in der Schwangerschaft und bei anderen Lebensumständen.
Mineralsalze wirken nach schweren Krankheiten oder Operationen regenerierend. Sie regulieren den Säure-Basen-Haushalt unseres Körpers. Sie entschlacken und entgiften unser weiches Bindegewebe und haben ausgesprochen vitalisierende und aufhellende Eigenschaften.
Die zwölf Mineralsalze nach Dr. Schüßler
Nr. 1 Calcium fluoratum – Der Hart-und Weichmacher der Stabilisator. Das Salz für das Stütz- und Bindegewebe, Elastizität für die Gelenke, Adern und die Haut. Es schützt die äußere Hülle der Knochen und Zähne.
Vorkommen im Körper: Im Zahnschmelz, in den Knochen und den Zellen der obersten Hautschichten. Es spielt eine Rolle bei allen Verhornungsprozessen. Auch in den elastischen Geweben wie Sehnen und Bänder ist es zu finden.
Verwendung: Hornhaut, Krampfadern, Narbenbehandlung, Schwangerschaftsstreifen.
Nr. 2 Calcium phosphoricum – Das Knochensalze in der Biochemie. Ein wichtiges Aufbau- und Kräftigungsmittel für den Körper. Es unterstützt die Bildung von körpereigenem Eiweiß. Schüßler empfiehlt das Salz nicht nur wegen der beruhigenden Wirkung, sondern auch weil es die Zellerneuerungsprozesse von Knochen, Zähnen, Blut und Gewebe unterstützt.
Vorkommen im Körper: Dieses Salz kommt am häufigsten im Körper vor, vor allem in den Knochen, im Blut und in den Zellen.
Verwendung: Wenn die Regenerationsfähigkeit gestört ist, kommt es zu Störungen der Erneuerung- und Aufbauvorgänge. Bei Störung der Zahn- und Knochenbildung und zur Regeneration von Knochenbrüchen findet dieses Salz Verwendung.
Nr. 3 Ferrum phosphoricum – Das Salz für das Immunsystem und das Salz für das erste Entzündungsstadium. Da es hilft, Sauerstoff in jede Zelle zu bringen, wird es auch als Sauerstoffträger bezeichnet.
Vorkommen im Körper: In allen Zellen und als Bestandteil des roten Blutfarbstoffes.
Verwendung: Bei beginnenden Entzündungen, beginnendem Fieber und Infekten. Bei Infektanfälligkeiten, Erschöpfungszuständen mit Blässe, Nasenbluten, Durchblutungsstörungen, nervöser Erschöpfung. Bei frischen Wunden, Quetschungen, Verstauchungen und Verbrennungen (auch Sonnenbrand); kombiniert mit der Salbe anzuwenden.
Nr. 4 Kalium chloratum - Das Salz der Schleimhäute. Das Salz für das 2. Entzündungsstadium.
Vorkommen im Körper: Kalium kommt in allen Zellen, insbesondere in den roten Blutkörperchen vor. Macht die Schleimhäute widerstandsfähig gegen Entzündungen.
Verwendung: Wenn Entzündungen chronisch werden, ist dieses Salz ergänzend angezeigt. Bei allen Entzündungen und Krankheitsprozessen an den Schleimhäuten wie chronischen Magenschleimhaut- und Darmentzündungen ist Kaliumchlorid als unterstützende Therapie sinnvoll. Die Salbe kann bei weichen Warzen, Herpes, Sehnenscheidenentzündungen eingesetzt werden.
Nr. 5 Kalium phosporicum – Das Salz der Nerven und Psyche.
Vorkommen im Körper: In den Zellen des Gehirns, der Nerven und der Muskeln, im Blut und in der Gewebsflüssigkeit.
Verwendung: Bei körperlicher, seelischer und geistiger Erschöpfung ist dieses Salz unterstützend. Es ist ein Nährsalz bei Schlaflosigkeit, nervöser Unruhe, körperlichen Erschöpfungszuständen, Gedächtnisschwäche, Muskelschwäche (z.B. Blasenschwäche) und Lähmungsgefühlen. Auch bei Niedergeschlagenheit ist die Nr. 5 hilfreich.
Nr. 6 Kalium sulfuricum – Das Salz für die Entgiftung. Das Salz für das 3. Entzündungsstadium.
Vorkommen im Körper: In der Haut, in den Nägeln und in den Schleimhäuten. Außerdem in den Knochen, den Muskeln und in der Leber.
Verwendung: Bei chronischer Erkältung, chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen mit gelben, harten Absonderungen und allen nicht heilen wollenden Entzündungen. Es unterstützt den Eiweißstoffwechsel des Körpers und hilft somit, den Eiweißüberschuss abzubauen und zu entgiften. Auch auf die Leber wirkt es entgiftend. Bei Verdauungsstörungen, auch bei Verstopfung ist die Nr. 6 hilfreich. Die Salbe wird verwendet bei schlecht heilenden Wunden und eitrigen Hautausschlägen.
Nr. 7 Magnesium phosphoricum – Das Krampf- und Schmerzmittel in der Biochemie. Es beeinflusst die unwillkürlichen Tätigkeiten des Körpers und ist damit für alle jene Muskeltätigkeiten zuständig, welche nicht dem Willen zugänglich sind, wie z.B. Herz, Drüsen und Verdauung.
Vorkommen im Körper: Im Skelett, in den Muskeln, Nerven, Gehirn, Knochenmark, in den roten Blutkörperchen, in der Leber und in der Schilddrüse.
Verwendung: Bei Schmerzzuständen aller Art, vor allem, wenn es sich um krampfartige Schmerzen handelt. Bei Neigung zu Krämpfen. Bei Asthmaanfällen und Migräneattacken kann Magnesiumphosphat als „Heiße Sieben“ sehr unterstützend wirken. Auch bei Nieren- und Gallenkoliken ist die „Heiße Sieben“ immer angezeigt.
Nr. 8 Natrium chloratum – Der Flüssigkeitsregulator, das Salz für den Flüssigkeitshaushalt.
Vorkommen im Körper: Natrium reguliert den Wasserhaushalt im Körper. Natriumchlorid ist Kochsalz und befindet sich bis zu 3% im Meerwasser. Es kommt in allen Körperflüssigkeiten und Geweben vor und reguliert dort die Wasseraufnahme und Wasserabgabe an die Zellen.
Verwendung: Bei allen Störungen des Flüssigkeitshaushalts sei es zu viel Wasser oder zu wenig! So wirkt es bei Wasseransammlungen wie Ödemen auch bei wässrigem Schnupfen und tränenden/trockenen Augen. Es ist aber auch bei Flüssigkeitsmangel – etwa zu wenig Gelenkschmiere und dadurch bedingtes Knacken der Gelenke angezeigt. Bei Durchblutungsstörungen, Kältegefühlen, kalten Händen und Füßen. Zur Durchfeuchtung der Schleimhäute ist es sehr unterstützend, sowie bei Verstopfung oder Stuhlgang-unregelmäßigkeiten. Die Salbe kann bei Hautbläschen mit klarem Inhalt, bei Fieberbläschen und Gürtelrose eingesetzt werden.
Nr. 9 Natrium phosporicum – Das Salz für den Stoffwechsel.
Vorkommen im Körper: Bestandteil der roten Blutkörperchen, Muskeln, Nerven, der Gewebsflüssigkeit und des Bindegewebes. Dient zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper und regt den gesamten Stoffwechsel an.
Verwendung: Bei allen durch zu viel Säuren bedingten Beschwerden: Gicht (Harnsäure), Rheuma, Osteoporose, Sodbrennen. Auch bei Fettverdauungsbeschwerden, bei Blähungen, Gallensteinen, Koliken, bei Akne und bei fettiger Haut ist die Nr. 9 angezeigt. Die Salbe wird bei Hexenschuss und rheumatischen Beschwerden eingesetzt.
Nr. 10 Natrium sulfuricum – Das biochemische Ausleitmittel, das Salz für die Entgiftung und Ausscheidung. Regt die Gallen- und Darmtätigkeit an.
Vorkommen im Körper: In allen Gewebsflüssigkeiten.
Verwendung: Wenn die Entgiftung angeregt werden soll, ist dieses Salz angezeigt. Natriumsulfat ist als Glaubersalz bekannt, ein Abführmittel, das vor allem bei Fastenkuren gerne zur Darmreinigung verwendet wird. Es ist einsetzbar bei allen Formen der Verdauungsstörungen: Blähungen, Durchfälle, Verstopfung, Fettverdauungsstörung. Auch bei nässenden Hautausschlägen und bei Ödemen an Händen und Beinen ist die Nr. 10 sinnvoll. Die Salbe ist bei Warzen, Hühneraugen und Hautausschlägen einsetzbar.
Nr. 11 Silicea Kieselsäure – Das Schönheitsmittel in der Biochemie. Das Salz für die Haare, Haut sowie Bindegewebe und Nerven.
Vorkommen im Körper: Wichtiger Bestandteil des Bindegewebes, der Haut, der Schleimhaut, der Nägel, der Knochen und der Nerven.
Verwendung: Steigert die Festigkeit des Bindegewebes und ist wichtig für den Aufbau von Haut, Haare und Nägeln. Wirkt gegen frühzeitiges Altern das Anti-Aging-Mittel der Biochemie. In Verbindung mit dem Salz Nr. 1 kann man es als Bindegewebskur für 8 Wochen anwenden. Silicea wirkt gegen Haarausfall, brüchige und spröde Nägel, gegen Eiter, bei Gelenkproblemen und gegen übermäßiges Schwitzen. Die Salbe ist gut bei rauer Haut vor allem im Winter auch bei Gelenksentzündungen und eitrigen Entzündungen.
Nr. 12 Calcium sulfuricum – Das Eitermittel der Biochemie.
Vorkommen im Körper: Leber, Galle und in der Knorpelmasse.
Verwendung: Bei eitrigen Prozessen, bei Abszessen, bei Gelenkproblemen und zur Verbesserung der Lympfabflusses. Unterstützt das Leber- und Gallensystem. Es reinigt den Stoffwechsel, regt ihn an und unterstützt die Blutgerinnung.
Beispiele der Anwendung
- stabilisierend bei außergewöhnlichen Belastungen
- vorbeugend gegen unterschiedliche Anfälligkeiten für Krankheiten
- Beschwerden, die im Zusammenhang mit Übersäuerung stehen
- Funktionsstörungen ohne organische Ursache (z.B. Regelbeschwerden, Kopfschmerzen, Krämpfe)
- nervöse Beschwerden z.B. durch Aufregung oder Überforderung
- zur Regeneration bei schweren Erkrankungen, aber auch bei sog. Banalen Infektionen (Husten, Schnupfen, Heiserkeit usw.)
- Entschlackung, Entgiftung, Übersäuerung
- Heißhungerattacken
- Alterungsprozessen
- Bindegewebsschwächen
- Heilungsstörungen
Diese Aufzählungen zeigen nur eine kleine Auswahl der vielen Einsatzgebiete der Mineralstoffe. Welches Biomineral fehlt, lässt sich durch die Irisdiagnose, Gesichtsfarbe und Zunge ermitteln. Ich bin gerne an Ihrer Seite und berate Sie dabei.
Quellennachweis: Aus "Schüßler-Salze" Eine Hilfe zur Selbsthilfe von Rita Fehst